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Projektablauf am Beispiel Dornhausen

Wärmenetz in Dornhausen - Vermessung
Wärmenetz in Dornhausen - Bauplane im Ort

4. Herausforderungen bei der Planung

Während der Planungsphase können verschiedene Herausforderungen auf einen Netzplaner zukommen - und auch in Dornhausen waren einige dabei.

Geodätischer Höhenunterschied

Mit 45 Metern zwischen dem höchsten und dem niedrigsten Punkt in Dornhausen herrschen im Netz permanent Drücke von bis zu 4,5 bar  - zwar ist es nicht ungewöhnlich, dass sich ein Dorf am Hang befindet, aber bei den Planungen muss diese Besonderheit berücksichtigt werden. Wird der Anlagendruck und der benötigte Vordruck der Netzpumpe mit berücksichtigt, so steigt der Gesamtdruck auf bis zu 9 bar. Mit dem Standard-6-bar-Nahwärmerohr ist das nicht machbar - optimale Voraussetzungen allerdings für das FibreFlex-Rohr, welches bei gleicher Dimensionsgröße bis zu 17% weniger Wärmeverluste verursacht. Mit niedrigeren, laufenden Betriebskosten und einer höheren Belastbarkeit der Rohre profitieren die Dornhausener während der kompletten Laufzeit.  

Oberflächenbestimmung

Der grobe Verlauf der Trasse ist meist schnell klar, um jedoch konkrete Angebote für den Tiefbau einholen zu können, ist eine Trassenbegehung vor Ort unumgänglich. Gerade von alten Wasserleitungen oder Kanälen gibt es oftmals keine Pläne mehr, die deren Verlauf zeigen könnten. Bei einer Ortsbegehung werden diese neben anderen Besonderheiten wie Landschaftselementen eingemessen, um den exakten Trassenplan für die Nahwärme erstellen zu können. Mit dem GPS-Vermessungsgerät werden dann die Oberflächen, unter denen die Wärmeleitungen verlaufen sollen, aufgenommen. Am PC erfolgt dann die Auswertung nach Längen in Grünflächen, Asphalt oder Pflaster.

Bundesstraße B13

Die Bundesstraße 13, welche von der bischöflichen Residenzstadt Würzburg über Ingolstadt und München in die Alpen führt, verläuft direkt durch den alten Ortskern von Dornhausen. Gerade bei  Staats- und Bundesstraßen ist eine Öffnung der Straßendecke durch das Staatliche Bauamt meist untersagt. Folglich können die Straßen nur mittels einer Spülbohrung unterquert werden. Vor allem bei stark frequentierten Straßen bringt  diese Bauweise viele Vorteile mit sich:

  •     Keine Verengung der Fahrbahnbreite durch abgesperrte Baustellenbereiche
  •     Entfallen von aufwändiger und kostenintensiver Verkehrsführung (Ampelanlagen etc.)
  •     Keine Beschädigung der Fahrbahndecke und daraus entstehender kostenintensiver Wiederherstellung
  •     Einziehen der Rohre ohne zusätzliches Schutzrohr